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LCL und FCL einfach erklärt

08 August 2022/Know-how

Während die meisten Waren innerhalb Europas auf Schienen transportiert werden, ist die Schifffahrt der Motor der internationalen Seefracht. Ob auf Schienen oder Wasser: Container sind dabei eines der wichtigsten Transportmittel überhaupt. Beim Versand von Gütern stehen zwei Frachtmethoden zur Auswahl: LCL und FCL. Was diese Abkürzungen bedeuten, für wen sich welche Methode eignet und was die Vor- und Nachteile sind, erfahren Sie jetzt.

Was bedeuten LCL und FCL in der Logistik?

Bei den Abkürzungen LCL und FCL geht es in der Logistik darum, wie Frachtcontainer beladen werden. Es handelt sich also um Beladungsarten. Wofür genau die Abkürzungen stehen und worin sie sich unterscheiden, verraten wir Ihnen hier. 

Was ist ein LCL Container? Definition

Die Definition für LCL steht für Less than Container Load oder auch Less than full Container Load – also eine Teilladung in einem Container. Wer LCL nutzt, um seine Waren zu transportieren, teilt sich einen Frachtcontainer mit anderen Gütern. Der Container wird also nicht ausschließlich mit Waren eines Unternehmens beladen, sondern als Sammelladung transportiert. Da der Container nicht fest verschlossen ist, können entlang der Lieferkette Güter hinzukommen, die auf dem Weg in verschiedenen Logistikzentren und Zentrallagern abgeliefert werden.

Die Ladung im LCL Container besteht dabei mindestens aus Waren zweier Händler. Es kann sich dabei bei Beginn auch nur um geringe Transportmengen handeln. Da der Container nach der Befüllung nicht verplombt wird, werden entlang der Supply Chain weitere Güter eingesammelt und an verschiedenen Ausladestellen wieder ausgeliefert.

Was ist ein FCL Container? Definition

Die Definition für FCL steht für Full Container Load – also eine volle Containerladung. Im Unterschied zur LCL-Frachtmethode wird der Container ausschließlich mit den Waren eines Unternehmens befüllt. Im Anschluss wird er verplombt – eine weitere Befüllung entlang der Lieferkette ist nicht möglich. Bei FCL handelt es sich um einen Haus-zu-Haus-Transport.

Die deutsche Übersetzung von FCL – also volle Containerladung – ist allerdings eher irreführend. Wird ein FCL-Frachtcontainer transportiert, muss dieser nicht voll beladen sein: Die Bezeichnung bezieht sich vielmehr auf den Verschluss des Containers nach der Befüllung bis zur Ankunft am Auslieferungsort.

Was sind die Unterschiede zwischen FCL und LCL?

Beide Frachtmethoden gelten sowohl für den Schiffsverkehr als auch für den Transport auf Schienen, per Lkw und Flugzeug. Die Unterschiede zwischen FCL und LCL machen sich vor allem bei den Punkten Haftung, Kosten und Dauer bemerkbar:

  • Haftung: Bei LCL ist der Transporteur bzw. der Verlader haftbar, wenn die Ware beschädigt wird oder verloren geht – beim FCL ist hingegen der Absender verantwortlich für die Beladung, der Adressat haftet für Beschädigungen bei der Entladung.
  • Kosten: Bei LCL erfolgt die Kostenberechnung nach Gewicht oder Volumen der transportierten Ware (größerer Wert) – bei FCL per Container (Maximalgewicht). LCL ist in der Regel kostengünstiger als FCL.
  • Dauer: Da bei der LCL-Methode Waren entlang der Lieferkette mehrfach ein- und ausgeladen werden, dauert der Transport länger – FCL ist hingegen weniger kompliziert und nimmt daher auch weniger Zeit in Anspruch.

Welche Vor- und Nachteile haben FCL und LCL?

Die Vor- und Nachteile von FCL und LCL beziehen sich direkt auf die Unterschiede zwischen den beiden Beladungsarten. Da Beladung, Entladung und Zollabwicklung vereinfacht ablaufen, ist FCL gegenüber LCL weniger komplex und dauert daher deutlich kürzer. Auch ist die Ware – durch die komplette Verplombung direkt nach der Befüllung – besser geschützt, etwa beim Transport durch problematische Drittländer. 

Diese Vorteile haben aber (wie sollte es anders sein) auch ihren Preis: FCL kostet in der Regel deutlich mehr als LCL. Allerdings kann sich FCL für einen Container schon ab etwa 15 Kubikmeter Ladungsvolumen auch finanziell lohnen. Hier kommt es wesentlich auf die Ware selbst, das Gewicht, das Volumen und den Transporteur an. Daneben liegt das Haftungsrisiko bei FCL beim Exporteur bzw. Importeur. Wird die Ware während des Containertransports beschädigt, ist dieser für den Schaden haftbar.

LCL ist hingegen deutlich günstiger, denn da auch andere Güter im Container transportiert werden, kann der Transporteur diesen bis zum Maximalgewicht zuladen. Das macht es ihm wiederum möglich, attraktive Preise für seine Kunden anzubieten. Außerdem kann der Logistiker bzw. das Transportunternehmen seine Kapazitäten optimieren und Transportwege so effizient gestalten.

Dafür dauert die Frachtmethode länger. Zum einen werden Güter entlang der Supply Chain ein- und ausgeladen. Zum anderen ist aber auch der gesamte Prozess der Zollabwicklung bei LCL-Transporten komplexer. Während bei FCL der jeweilige Absender bzw. Adressat sämtliche Formalitäten mit dem Zollamt klären kann, ist das bei LCL so nicht möglich. Gibt es Probleme mit nur einer Ware, kommt es zum Stopp der gesamten Lieferung – und zwar so lange, bis die Unstimmigkeiten geklärt sind. Das kann unter Umständen deutlich verzögerte Lieferzeiten nach sich ziehen.

FCL und LCL Container: Für wen eignet sich was?

FCL-Transport eignet sich besonders für Händler, die ihre Waren in einem Container transportieren müssen – etwa weil sie sicher verschlossen sein müssen (aufgrund eines hohen Wertes beim Transport durch problematische Länder) oder nicht mit anderen Gütern vermischt werden sollen. Da Teilladungen beim LCL-Transport verrutschen können, ist es ein zusätzlicher Aufwand, diese wieder zu trennen. In diesen Fällen kann sich FCL für Händler mehr lohnen. 

Gleiches gilt auch, wenn es sich bei den transportierten Waren um Güter handelt, die ohnehin einen gesamten Container füllen – zum Beispiel Fahrzeuge, Maschinen oder schwere Bauteile.

Die LCL-Methode eignet sich hingegen für Händler, die eher kleinere Mengen ausliefern müssen und dabei Wert auf einen preiswerten Transport legen. Außerdem sind sie selbst nicht in der Haftung. Wird die Ware beschädigt oder geht verloren, haftet der Transporteur. Da bei LCL-Transporten allerdings deutlich mehr Arbeitsschritte auf nahezu allen Ebenen anfallen, dauern diese länger.

Welche Transportmethode sich konkret lohnt, muss jeder Händler individuell entscheiden. Folgende Faktoren sollten dabei berücksichtigt werden:

  • Preis
  • Liefertermine und Dringlichkeit
  • Zollformalitäten
  • Menge, Volumen und Gewicht der Produkte
  • Transitländer
  • Verfügbare Angebote 

Wer sich einmal für eine Frachtmethode entschieden hat, muss aber natürlich nicht dabei bleiben. Händler können immer wieder neu entscheiden, ob sie ihre Waren per LCL oder FCL zum Zielort schicken lassen.

Fazit: FCL oder LCL?

Ob Sie sich für die FCL- oder die LCL-Methode beim Transport Ihrer Waren entscheiden, sollte gut überlegt sein – schließlich haben beide Methoden gewisse Vor- und Nachteile, die Sie gründlich gegeneinander abwägen sollten. Ziel sollte immer ein reibungsloser Ablauf des Transports zu dennoch möglichst geringen Kosten sein. 

Vorbereitung und Planung ist daher das A und O, um die Prozesse bereits im Vorfeld so gut wie möglich zu optimieren. Dabei geht es unter anderem um Routenplanung, Zollabfertigung, Verpackung, Umladung sowie den Weitertransport.

Wenn Sie sich als Händler nicht um den Transport Ihrer Waren kümmern möchten, können Sie ganz bequem einen externen Fulfillment-Dienstleister wie Apiando beauftragen. Dieser kümmert sich dann um den gesamten Transportservice sowohl auf See als auch auf Schienen und der Straße.

Wir von Apiando unterstützen Sie unter anderem in folgenden Punkten:

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Yannik Weissenfels

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