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Zentrales vs. Dezentrales Lager: Welche Lagerart eignet sich für wen?

30 August 2022/Know-how

Die Entscheidung, von wo aus Unternehmen ihre Ware versendet wollen, sollte strategisch und durchdacht gefällt werden – denn die Wahl der Lagerart und -organisation wirkt sich elementar auf den langfristigen Erfolg Ihres Unternehmens aus. Grundsätzlich haben Sie als Unternehmer die Wahl zwischen einer zentralen und einer dezentralen Lagerung sowie aus einer Kombination beider. Worin sich die Lagerarten unterscheiden und welche sich für wen am besten eignet, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Zentrales und dezentrales Lager: Definition

Bevor wir klären, welche Lagerart aufgrund der verschiedenen Vor- und Nachteile die beste für Ihren Geschäftserfolg ist, ist es zunächst wichtig zu wissen, worum es sich bei den Lagerarten überhaupt handelt: Was sind zentrale und dezentrale Lager eigentlich?

Was ist ein zentrales Lager?

In einem zentralen Lager werden alle Waren von einem einzigen Standort aus an die Endkunden versendet. Um alle Kunden gleich schnell beliefern zu können, eignet sich daher ein Standort in der Mitte Deutschlands. Ein zentrales Lager enthält das gesamte Sortiment eines oder mehrerer Händler bzw. Hersteller. Daher werden von dort aus nicht nur Endkunden beliefert, sondern auch andere, dezentrale Lager. Diese werden auch als Filial-, Regional- oder Umschlagslager bezeichnet.

Was ist ein dezentrales Lager?

Ein dezentrales Lager ist – wie der Name bereits sagt – nicht zentral, sondern dezentral organisiert. Im Gegensatz zum zentralen Lager werden die Kunden nicht von einem, sondern von mehreren Standorten aus beliefert. Um zügige Lieferzeiten sicherzustellen, müssen die Lager strategisch sinnvoll geografisch verteilt sein. So sind bei einer dezentralen Lagerung etwa ein größeres Lager mittig in Deutschland sowie zwei ergänzende Lager im Norden und Süden typisch, von denen aus die Waren versendet werden. In den verschiedenen Lagern ist immer nur ein Teil des jeweiligen Sortiments vorhanden, grundsätzlich aber nicht das vollständige Angebot.

Übrigens: Welche Lagerart gewählt wird, ist nicht zwangsläufig eine Entweder-Oder-Entscheidung – denn auch eine Kombination beider Varianten ist möglich. Dann gibt es ein zentrales Lager, über das die Waren über mehrere kleinere Lagerstandorte in die verschiedenen Regionen verteilt werden.

Welche Vor- und Nachteile haben die Lagerarten?

Zentrale und dezentrale Lagerung haben unterschiedliche Vor- und Nachteile, die sich gewissermaßen gegenüberstehen – das heißt, die Vorteile der einen Lagerart sind die Nachteile der anderen. Welche das sind, erfahren Sie jetzt.

Vor- und Nachteile von zentralen Lagern

Der große Vorteil eines zentralen Lagers liegt bereits in seinem Namen: Durch den zentralen Aufbau muss ein Unternehmen nur ein Lager erwerben, bezahlen und betreiben. Das heißt auch: Sämtliche Kosten für technische Ausstattung, IT-Infrastruktur und Lagersysteme fallen nur einmal an. 

Da in einem zentralen Lager alle Waren an einem Ort gebündelt werden, erfolgt auch die Kommissionierung und Versendung sämtlicher Aufträge durch das Zentrallager. Da dadurch ein hoher Lagerumschlag herrscht, ist oftmals ein ebenso hoher Automatisierungsgrad erforderlich, um die Lager- und Personalkosten möglichst gering zu halten. Dieser ist möglich, da es bei einer zentralen Lagerung sehr viel einfacher ist, artikelspezifische Lagerungen und Standardisierungen umzusetzen, als in einem dezentralen Lager, in dem nicht das gesamte Sortiment verfügbar ist. 

Grundsätzlich kann man daher sagen, dass der Controlling-Aufwand im Vergleich zu einer dezentralen Lagerung deutlich geringer ausfällt. Die Waren sind als komplettes Sortiment in großer Anzahl verfügbar und die Lagerausstattung lässt sich optimal auf die Lagerprozesse abstimmen. Somit kann ein zentrales Lager effizienter und kostengünstiger organisiert werden. 

Da bei einem einzigen Standort die Entfernungen zum Endkunden jedoch sehr unterschiedlich sind, lassen sich nicht alle Bestellungen und Kundenwünsche gleichermaßen schnell berücksichtigen. Dies ist – zumindest bei nicht optimal platzierten Lagern – neben den hohen Transportkosten aufgrund der längeren Wege ein Nachteil der Lagerart. Zudem erfolgt die Belieferung mit Waren meist nur einmal täglich.

Zentrales oder dezentrales Lager: Was ist besser?

Vor- und Nachteile von dezentralen Lagern

Großer Vorteil eines dezentral organisierten Lagers ist, dass die Ware durch überlegte und strategisch gewählte Lagerstandorte direkt und nah am Endkunden platziert werden kann. Befindet sich ein Absatzmarkt eines Unternehmens zum Beispiel im Ausland, ist es sinnvoll, auf ein dezentrales Lager am Flughafen zu setzen. Dadurch sind im Vergleich zum zentralen Lager schnellere Lieferungen mit einer höheren Flexibilität möglich. 

Dieser Vorteil zahlt sich insbesondere für Händler im E-Commerce aus – denn hier achten die Kunden verstärkt auf schnelle Lieferzeiten, am besten noch am selben Tag (same day delivery). Eine schnelle Lieferung aufgrund kürzerer Wege geht auch mit geringeren Transportkosten einher – ein weiterer Vorteil einer dezentralen Lagerung. Dezentrale Lager werden in der Regel täglich mehrmals mit Waren von einem zentralen Lagerstandort aus beliefert. 

Damit die Lieferung reibungslos verläuft, müssen sämtliche Prozesse so organisiert werden, dass sie am besten vollautomatisiert ablaufen. Kommunikation und Koordination zwischen der Unternehmenszentrale, dem Zentrallager und den einzelnen dezentralen Standorten müssen problemlos funktionieren, damit es beispielsweise nicht zu Engpässen beim Warenbestand kommt – denn genau das ist neben der Lieferung von Waren an nicht kundennahe Standorte eine der größten Herausforderungen (Stichwort: Fehlallokation).

Sämtliche Standorte müssen also immer genau wissen, welche Ware und wie wieviel davon sich in welchem Lager befindet. Dies bedarf einer bestmöglichen Bestandsverwaltung durch ein entsprechendes Lagerverwaltungssystem. Nur so lassen sich die Transportwege ideal planen und Kosten optimieren. 

Denn auch diesen Punkt sollten E-Commerce-Händler beachten: Bei mehreren Standorten ist der Personalbedarf höher, wodurch nicht nur ein größerer Aufwand bei der Lagerverwaltung und dem Supply-Chain-Management entsteht – sondern auch höhere Betriebs- und Investitionskosten.

Vor- und Nachteile der Lagerarten im Überblick

In der folgenden Tabelle finden Sie sämtliche Vor- und Nachteile der zentralen und der dezentralen Lagerung auf einen Blick:

Welche Lagerart eignet sich für wen?

Als E-Commerce-Händler sollten Sie überlegt entscheiden, welche Lagerart Sie für Ihr Unternehmen nutzen wollen und planvoll vorgehen. Doch woher wissen Sie überhaupt, welche Art sich für Sie eher eignet?

Grundsätzlich kann man sagen, dass eine zentrale Lagerung insbesondere für Händler sinnvoll ist, die mit ihren Produkten vor allem Kunden in einer bestimmten Region beliefern. Sind Sie als Unternehmer im B2B-Bereich tätig? Dann kann eine zentrale Lagerung die bessere Wahl sein. Zwar haben Sie die Einschränkung von längeren Lieferzeiten an Kunden, die nicht in Ihrer Hauptregion bestellen – allerdings sind die Investitions- und Betriebskosten auch deutlich geringer als bei einem dezentralen Lager. 

Handeln Sie als E-Commerce-Händler hingegen mit einem hohen Sendungsvolumen, kann ein dezentrales Lagernetzwerk vorteilhaft sein. Haben Sie die Produkte an unterschiedlichen Standorten in strategisch wichtigen Regionen verteilt, können Sie die Ware schneller an Ihre Kunden ausliefern. Kurze Lieferzeiten und eine hohe Flexibilität bei der Lieferung werden von zufriedenen Kunden mit einer höheren Kundenbindung belohnt. Allerdings kostet Sie eine dezentrale Lagerung auch mehr als ein Zentrallager, da die Anfangsinvestitionen und Betriebskosten höher ausfallen.

Fazit: Lagerkosten optimieren durch externes Fulfillment

Die Lieferung, Kommissionierung und der Versand aus einem zentralen vs. einem dezentralen Lager hat verschiedene Vor- und Nachteile. Zentrallager gehen mit geringeren Lagerkosten, aber höheren Transportkosten einher. Bei der dezentralen Lagerung ist das genau umgekehrt. Für welche Art der Lagerorganisation Sie sich letztendlich entscheiden, hängt daher immer von Ihrem Unternehmen, dem Sendungsvolumen, dem Budget und weiteren individuellen Betriebsfaktoren ab. Sie können auch beide Arten miteinander kombinieren, um die Vorteile beider Systeme für Ihr Business zu nutzen. 

Den größten Einfluss auf Ihre Entscheidung haben letzten Endes Ihre Kunden – und die wollen am liebsten eine schnelle Lieferung zu geringen Kosten möglichst am selben Tag und mit Blick auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Um solchen hohen Ansprüchen gerecht werden zu können, kann es sich für Sie lohnen, Ihr E-Commerce-Fulfillment komplett auszulagern. 

Durch ein externes Fulfillment können Sie Ihre Lieferzeiten noch stärker optimieren und sind auch für saisonale Schwankungen besser gerüstet. Außerdem fallen für Sie selbst keine direkten Investitionskosten für den Aufbau einer eigenen Lagerstruktur an. Externe Dienstleister wie Apiando bieten maßgeschneiderte Transport- und Logistiklösungen für jeden Bedarf – ganz gleich, ob Ihr Sendungsvolumen hoch oder eher niedrig ist. 

Wir erstellen anhand einer Unternehmensanalyse eine passende Strategie für den Transport und die Lagerung Ihrer Waren. Durch eine hochsichere IT-Anbindung, optimierte Prozessabläufe und ein praktisches API-Interface haben Sie jeden Schritt entlang der Supply Chain stets im Blick.

Neben Effizienz und hoher Qualität sind uns natürlich auch Umweltschutz und Nachhaltigkeit ein wichtiges Anliegen. Durch umweltschonende Versandverpackungen, energiesparende LED-Beleuchtung, Wärmedämmung in den Lagern, effiziente Warenströme und eine zertifizierte Energieeffizienz tragen wir unseren Anteil zu einer ökologisch-nachhaltige Lagerhaltung bei – ganz gleich, ob im Zentrallager oder in verschiedenen dezentralen Lagerstandorten.

Wir beraten Sie gern, welche Lagerart sich für Sie am besten eignet. Kontaktieren Sie uns dazu noch heute.

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